Österreichische Meisterschaft der Vereine

85 Teilnehmer:innen aus ganz Österreich folgten dem Ruf, vom 16. bis 17. September den Meister der Vereine zu ermitteln.

Der Salzburger Verein Ikarus Abtenau hat als Veranstalter der diesjährigen Meisterschaft der Vereine das Wetterglück scheinbar gepachtet. Nachdem sich der Bischling in Werfenweng bereits im August bei den Ikarus Open von seiner besten Seite zeigte, hätte das Flugwetter auch nun im September nicht besser sein können. Sonne, Sonne, Sonnenschein, verlässliche Thermik überall, Steigwerte von bis zu 5m/Sekunde, hohe Wolkenbasis und somit an beiden Tagen unzählige Piloten:innen im Ziel.

Die Tasksetter nutzen den Talkessel für zwei schnelle Läufe, im Zick-Zack ging es zwischen dem imposanten Tennengebirge und den Hügeln rund um den Bischling hin uns her. Geflogen wurde schnell, sehr schnell. Schon nach etwas mehr als einer Stunde waren die 42 km am Samstag bzw. 45 km am Sonntag von den Top-Piloten “abgeflogen”.

Beachtliche Leistungen zeigten vor allem zahlreiche Wettbewerbs-Neulinge. Am ersten Tag hatten noch so manche mit der Startboje zu kämpfen, doch am Sonntag erreichten bereits knapp 80 Piloten:innen das Ziel. Ergebnis: Nicht nur viele persönliche Rekorde sondern vor allem sehr viele glückliche Gesichter im Ziel.

Der Titel ging an den “IGV 1”. Die Piloten Armin Eder, Herbert Holaus, Paul Neier und Daniel Blum vom Innsbrucker Gleitschirmverein verwiesen mit konstant starken Leistungen die Hausherren vom Team Ikarus Abtenau 1 auf Platz 2, Team Parafun aus Hallein komplettierte das Stockerl mit Rang 3.

Ergebnisliste

Task 1

Task 2

Einzelwertung

“Das Glück ist ein Vogerl”

… und Vögel sahen wir die letzten Tage äußerst selten. Lag es daran, dass diese alle von Bären gefressen wurden? Oder gaben sie das fliegen auf, da die Thermik einfach zu wenig verlässlich ist? Beim 3. und letzten Task wären Vögel als Thermikanzeiger durchaus hilfreich gewesen. So kam es, wie es kommen musste. Heli wie üblich mit den vordersten Piloten unterwegs, doch schon kurz nach dem Start erwischt es einige der potentiellen Siegkandidaten. Im Flachland geht noch nichts, die Hügel spülen ordentlich. Schwache Thermik an den Hügelansätzen, doch sehr unzuverlässig. Mit Heli gehen auch unser Christian sowie einige weitere prominente Namen in den verfrühten Landeanflug.

Das vorsichtiger agierende Hauptfeld rettet sich, zieht die Handbremse an und tastet sich langsam bis ins Ziel – bzw. fast bis ins Ziel. Gestern fehlten mir 300 m, heute waren es nur noch 280m. Neben mir mehr als die Hälfte aus dem Pulk. Zumindest kann ich sagen, als einziger Österreicher jeden Tag im Ziel zusammengepackt zu haben ;-).

Am besten machte es Alex. Er war anfangs mit der Spitzengruppe unterwegs, konnte sich retten, hatte aber durch die Baustelle einiges an Rückstand aufzuholen. Anfangs noch fast 10 km hinten, waren es am Ende nur noch wenige hundert Meter. Er beobachtete das Endanflug-Desaster und kam durch eine gute Linienwahl als 13. mit ein paar Metern über die Ziellinie – wieder einmal bester Österreicher.

Im Endanflug erwischte es auch den Gesamtführenden Nicolas DINH (FRA) und den bis dahin drittplatzierten Christian DEACU (ROU), womit das Endergebnis nochmals ordentlich gewürfelt wurde.

Gesamt:
9. Alex Schalber
13. Heli Eichholzer
32. Stefan Brandlehner
76. Christian Amon

Gewonnen hat Andrei GAIA (ROU) vor Nicolas DINH (FRA) und Ivan CENTA (ITA).

Fazit:

Schön wars – wenn es nicht sein muss, kommen wir nicht mehr ;-). Der Rumänien-Weltcup 2022 in Clopotiva war deutlich besser, was aber wohl auch an dem viel größeren österr. Teilnehmerfeld lag – ihr habt heuer gefehlt!

lg
Stefan

Fotoalbum
Ergebnislisten

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Heli greift nach den Sternen

Zweiter Task

Heute wurde auf Basis des  vielversprechenden Wetterberichts ein 93km Task ausgeschrieben. Nach den Regenfällen der letzten Tage merkt man die Restfeuchte, die anfänglich guten Steigwerte ließen durch das Abtrocknen etwas nach bzw. war es recht zyklisch mit viel Sinken zwischen den Thermiken. Wir meisterten den Luftstart ganz gut und setzten abwechselnd immer wieder Akzente für unsere jeweiligen Gruppen. Nach dem ersten Drittel über das Flachland erreichten wir eine Hügelkette, die uns zur zweiten Wende führte. In diesem Bereich mischte es die Pulk´s ordentlich. Ausschlaggebend dafür war ein strammer Gegenwind und schwer zu begreifende Auf- und Abwindzonen. Einige der Führenden, darunter Christian Amon, wurden hier gegroundet.

Am Retourweg – wieder von der Hügelkette zurück ins Flachland – machten uns Abschattungen und der Seitenwind etwas zu schaffen. Die beiden Führenden, Jo Oberhauser und Stan Radzikowski, fanden keinen Anschluss und mussten landen. Die Verfolger, darunter wir Österreicher, konnten sich nochmals retten und erreichten das Ziel. Lediglich Stefan landete kurz vor der Linie. Ca. 25 Piloten im Ziel. Heli Eichholzer nun 2. in der Gesamtwertung. Morgen gibt´s noch das große Finale. Bitte Daumen halten 😉

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Kein Task, dafür Dracula

Wieder einmal Regen, somit kein Task. Auch keine besonderen Vorkommnisse. Wandern traut sich niemand mehr, gelaufen wird nur am Laufband im Fitnessraum.
Einige besuchten das nahegelegene Schloss des Grafen Dracula, andere verbrachten die Zeit mit Schirmtuning.

Mittwoch, 28.06.2023:

Wieder einmal Regen, somit kein Task. Auch keine besonderen Vorkommnisse. Wandern traut sich niemand mehr, gelaufen wird nur am Laufband im Fitnessraum.
Einige besuchten das nahegelegene Schloss des Grafen Dracula, andere verbrachten die Zeit mit Schirmtuning.


Abends gabs noch die Pilotenparty im Zentrum von Brasov, hervorragendes Essen in ansprechender Atmosphäre.

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Dienstag, 27.06.2023:

Hier gibt es tatsächlich Bären!

Erster Task

Nach einem coolen Trainingstask am Samstag, Regen und als Alternative kulturelle Besichtigungen am Sonntag, hatten wir gestern Montag ein kleines Liftproblem (siehe gestriger Tagesbericht).
Daher war meine Idee für heute, zu Fuß zum Startplatz zu laufen. Kurz vor dem Gipfel kam plötzlich ein junger Braunbär aus den Büschen… 20m entfernt von mir. Wo ein kleiner Bär ist, kann “Mama-Bär” nicht weit sein! Die Downhill Zeit für dieses Strava – Segment zur Talstation zurück dürfte unschlagbar schnell sein. Auf a Foto vom Braunbären hab ich verzichtet… Ab jetzt fahre ich gerne mit dem Lift zum Startplatz! 🐻🤕…  (nicht ganz ernst zu nehmendes Foto unserer gestrigen Liftbergung – Gefahrenpotential)

Bei besten Startbedingungen fanden alle Piloten genügend Zeit, sich für das Race zu positionieren. Schon hier bildeten sich zwei Gruppen. Das Hauptfeld mit allen Favoriten plante die direkte Linie über´s Flachland, während sich um mich herum eine kleine Gruppe von ca. 15 Piloten für den Weg über die Berge bereit machte. Anfangs war ich mir nicht sicher, ob mein (unser) Plan was wird oder es doch besser gewesen wäre, mit dem Hauptfeld zu fliegen. Dieser Unsicherheitsfaktor machte mir etwas Druck. Doch die Gruppe formierte sich, wir ergänzten uns gut und hatten bei der ersten Wende bereits einen kleinen Vorsprung auf das Hauptfeld. Zudem bemerkten sie unsere kleine Gruppe zu spät. Mit einem guten Vorsprung erreichten wir einige Minuten vor dem Hauptfeld das Ziel. Trotz Bestzeit fehlten mir ein paar Leadingpoints (vernichtet mit einer Sicherheitslinie) und ich wurde dritter. Stefan Brandlehner (14.) und Christian Amon (17.) kamen mit dem Hauptfeld ins Ziel. Alex erwischte ca. 2 km vor dem Ziel keine Thermik und musste leider landen. Im Team führt “OZONE” (Vidic, Oberhauser, Deacu, Eichholzer).
officialparaglidingworldcup #speedup #dynafit #kuchlerblockhaus #summermobil #austrianparaglidingleague #flyozone

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Montag, 26.06.2023:

Jede Menge los, aber keine Ergebnisse!

Der Trainingstask am Samstag stimmte uns recht zuversichtlich, in den nächsten Tagen hier in Brasov / Rumänien ein paar feine Flüge hinzubekommen. 

Ok, der Startplatz macht es nicht ganz einfach: Max. 3 Schirme zum Auslegen, kein Platz fürs Vorbereiten, nach NW ausgerichtet, kaum Aufwind, Kompression nach einigen Metern … da werden wir wohl auch in 1,5 Stunden nicht alle raus kommen. 

Zum Glück erwartet uns draußen keine Hammerthermik, wie gesagt starten wir in Richtung NW. Wer den Start geschafft hat, wird wohl in der Luft um jeden Höhenmeter kämpfen müssen. 

Am Trainingstag war alles super, nur 50 Piloten anwesend, Labilisierung und damit gute Steigwerte, erst nach rund 30 km begann es zu regnen und wir mussten landen. 

Sonntag: Der Regen kam, um zu bleiben. Wir waren gegroundet und konnten uns bei einer Sightseeingtour ein paar Kirchen und Burgen ansehen. Geschichtlich ein sehr interessantes Land, bei dem sich vieles um die deutsche Vergangenheit dreht. 

Amüsant waren die laufenden Warnungen über Sichtungen von Braunbären in direkter Nähe zu unserem Hotel:

Der Montag hatte etwas mehr Aufregungspotential. Die Wettervorhersage ließ hoffen, am Nachmittag – nach Abzug der Front – einen kurzen Task zu fliegen. 

Dafür mussten wir aber zuerst einmal die Auffahrt schaffen. 

Der 2-er Sessellift hat seine besten Jahre sicherlich schon hinter sich. Alex hat es, wie immer früh dran, schnellstmöglich hinter sich gebracht und sich einen der ersten Sessel gesichert. Christian hatte weniger Glück. Auf halbem Weg stoppte der Lift plötzlich und schaffte es trotz mehrmaliger Versuche nicht mehr anzufahren. Grund war ein technisches Gebrechen, dass von einem aufgeregten Piloten an die wartende Menge an die Talstation gesendet wurde: “Seil aus den Rollen gesprungen”.

Das Foto bewegte die “Liftler” zu etwas mehr Vorsicht. Feuerwehr, Bergrettung und Co mussten anrücken, um rund 45 Piloten von den Sitzen zu bergen.  Einige Fernsehteams waren auch gleich vor Ort. So kommt man als Pilot also ins Fernsehen.

Während die Bergretter die ersten Piloten runter holten, wurde von den Liftlern eifrig repariert. Die verbogene Trägerrolle an Stütze 12 raus, drei reichen auch!

Seil mittels Brechstange wieder eingehängt und weiter gehts! Blöd für die, welche schon geborgen wurden. Einsteigen geht nicht mehr, sie mussten runter gehen. 

Ein kurzer Regenschauer durchnässte die Piloten, die am Lift festsaßen. 😉

Als die “Liftsitzer” dann den Mann mit der Brechstange bei der Arbeit zu sahen, überlegten viele ernsthaft, abzuspringen. Die Piloten an der Talstationen teilten in der Zwischenzeit Videos diverser “fehlgesteuerter Schleuderlifte”, um sie mental aufzubauen.

Link

Irgendwann mussten die Veranstalter erkennen, dass wir es alleine zeitlich schon nicht mehr schaffen werden, alle rechtzeitig zu bergen und anschließend irgendwie auf den Startplatz zu kommen. Der Tag wurde gecancelt. 

Zum Glück konnte der Lift dann doch noch losfahren, Seil war wieder wo es hingehörte. Wie gesagt, etwas weniger Trägerrollen, aber wer braucht die schon. 

Morgen versuchen wir es noch einmal. Mal sehen, ob wir die Auffahrt schaffen. 

Dann bleibt nur noch das Startplatzproblem, die fehlende Thermik und … – wir werden sehen. Alles in allem ein genialer Tag 😉 alles gut gegangen!

Einladung zur Jahreshauptversammlung

Am 16. September (Ersatz 23.09.) findet im Zuge der Meisterschaft der Vereine um 18:30 Uhr die Generalversammlung der Liga Paragleiten statt. Alle Liga- und NC-Piloten sind aufgerufen, daran teilzunehmen und den Verein somit aktiv mitzugestalten. Auch Nicht-Ligateilnehmer können gerne daran teilnehmen, sind aber natürlich nicht stimmberechtigt.

Unter anderem steht – wie jedes Jahr – auch die Wahl des Vorstandes auf der Agenda. Mit Ausnahme des Obmannes würden alle Vorstandsmitglieder wieder zur Wahl stehen, sofern nicht ein(e) andere(r) eine Funktion übernehmen möchte. Neue Vorstandsmitglieder – von Beirat bis Obmann(frau) – sind immer herzlich willkommen. Daher seid Ihr aufgerufen, Euch bei Interesse zu melden. Gerne schon vorab beim Obmann oder spätestens bei der Wahl. VIELEN DANK!

Im Moment besteht der Liga-Vorstand aus folgenden Personen:

Obmann: Stefan Brandlehner – steht nicht mehr zur Wahl!
Obmann-Stellvertreter: Armin Eder
Schriftführer: Thomas Brandlehner
Kassierin: Marion Smole
Beirat: Karl Mauracher
Beirat: Christoph Eder

Kassaprüfer: Thomas Weingartner & Thomas Berger

Hier die Einladung zur Generalversammlung und Siegerehrung mit Ortsangabe