2022-02-05 – Task 6
Gestern verfolgte ich das Geschehen leider nur per Livetracking. Schlechtes Essen oder irgendein Virus verhinderten dass ich mich all zu weit von einer Toilette wegbewegte xD
Zuerst ging es erneut ein Stück nach Norden bevor das Ziel im Süden angesteuert wurde. Ich hörte nur immer wieder den Regen aufs dach prasseln, war also wettertechnisch nicht ganz so einfach.
Klaudia und Johanna flogen ein unglaublich gutes Rennen und ich war mir eigentlich schon sicher, dass sie mich an der Spitze abgelöst haben. Aber da Yassen die ganzen Leadingpoints eingesammelt hatte, reichten meine Ergebnisse der ersten 4 Tage um an der Spitze zu bleiben :))
Somit Platz 1 vor Klaudia und Johanna und overall auf dem 37. Platz (da hab ich schon ein paar Plätze abgegeben).
Gratulation auch an Honorin, Marek und Martin für die Podiumsplätze overall!
Heute noch einmal ausruhen und fit werden bevor es morgen mit dem PWC wieder ans racen geht 🙂
(Eli)

2022-02-04 – Task 5 stopped
Wie zu erwarten gab es gestern beim Briefing noch einmal große Diskussionen bezüglich Task 4 – Penalties ja/nein wer/wer nicht… Im Endeffekt verbrachten wir also über 30min damit zu streiten bevor wir uns endlich startklar machten – Rückenwind war schon im Anmarsch. Ein paar Motovierte schafften es noch hinaus bevor uns ein Regenschauer der Sonderklasse traf. Level 3 – Regen am Startplatz, Task stopped.
Wir flüchteten also unter die Planen und kuschelten (ganz Coronakonform) zusammen bis der Regen nachließ und wir nach unten flogen bzw. fuhren.
Den Rest des Tages verbrachten wir gemütlich im Tal. Heute gibt’s noch einen letzten Task – hoffe mein Magen hält durch (der mag grad irgendwas vom gestrigen Essen/Trinken absolut nicht)…
(Eli)

2022-02-03 – Task 4
Loooong day, task and retrieve…
Bereits beim Briefing heut morgen war klar, das wird heut ein langer Tag: 123km Task nach Piedechinche in den Süden hinunter. Da wir erst für 13:00Uhr die Freigabe hatten, ins Flachland zu fliegen wurden wir auch zuerst noch nach La Victoria nach Norden geschickt – man muss die Zeit ja irgendwie rüber bringen.
Viel interessanter waren allerdings die Diskussionen über die Lufträume entlang der Route: welche gelten denn jetzt? Die aus dem Airspace-File vom Wettkampf? Die tatsächlich offiziell gültigen laut AIP (dann dürfte man nur in den Paragleitsektoren fliegen da übers gesamte Tal eine TMA liegt die auf 460m beginnt…)? Oder vielleicht doch nur ein paar dieser offiziellen Lufträume beachten solang man nur auf der linken Seite der Straße bleibt, bzw. “nicht über die Stadt” fliegt… wie ihr euch vielleicht denken könnt ist die Frage bis jetzt noch nicht geklärt – mal sehen wann es dann endlich Ergebnisse gibt und wer jetzt welche Luftraumverletzung begangen hat bzw. was geandet wird.
Naja wie auch immer^^ Nach der Wende in La Victoria ging es hinunter an Tuluá vorbei (natürlich links der Straße 😉 ). Bis dorthin waren wir unglaublich flott unterwegs, in der Konvergenz im Vollgas gings dahin bevor wir bei Tuluà östlich in die Hügel hinein mussten. Plötzlich war man froh über einen jeden Meter steigen und so krochen wir hinein, nahmen die Wende und wieder zurück nach Tuluá hinaus.
Gemeinsam mit Philipp Haag, Stefan Bernhard, Marc Wensauer, Martin Petz und Ferdi Vogel (ja mehr oder weniger ein recht “deutscher” Bart) kurbelten wir uns gemächlich wieder an die Basis – denn niemand hatte recht Lust hinter Honorin in den Schatten vorzupreschen. An der Basis mussten wir dann aber doch irgendwann los und so fächerten wir auf und zogen los ins Schattenmeer östlich von Buga. 0.2m/s Steigen und man ließ es nicht mehr los – Überlebensmodus vom feinsten. Geduldig kämpften wir uns wieder nach oben (den einen oder anderen Piloten verloren wir dabei aber leider in den Hügeln) und es ging an den hohen Bergen über süßlich duftenden Plantagen (xD) mehr oder weniger in den Endanflug aufs Goal.
Mit einer guten Linie konnte ich wieder ziemlich weit vorne mitfliegen und kam erneut als erste Dame ins Goal. Was dann tatsächlich in den Ergebnissen rauskommt werden wir sicher noch früh genug erfahren 🙂
Jetzt erst mal ab ins Bett – sind doch immer recht lange Tage hier in Kolumbien!
Ergebnisse gibts dann irgendwann hier: https://airtribune.com/bwo2022/results
Ebenfalls findet ihr das Livetracking auf der Airtribune Webseite – Zwei Tasks kommen ja noch 😀
(Eli)



2022-02-02 Task 3
What a day – again!
Auch heute gab es wieder eine mehr als 90km Aufgabe. Nur diesmal mit einem In-Out-In-Zylinder – sprich wir mussten zuerst einen kleinen Zylinder sydlich von La Victoria ansteuern und von dort konnte man in jede Himmelsrichtung hinaus und wieder zum kleinen Zylinder zurückfliegen. Wie man sich das eventuell schon denken kann bringt das einen gewissen Glücksfaktor mit ins Spiel – denn welche Richtung die beste ist, weiß man manchmal erst hinterher. Angeführt von Honorin Hamard auf seinem Zeno 2 sowie Ferdi Vogel und Philipp Haag entschied sich “meine” Gruppe für die südlihe Variante (wobei genaugenommen machten wir am Anfang noch einen Sinnlos-Schwenker nach Westen). Martin Petz, Maxime Pinot und Co. flogen hingegen gegen Norden los. Ich konnte gut mit dem Pulk mitschwimmen, aber dennoch mussten wir (südliche Gruppe) feststellen, dass die Variante nach Norden doch deutlich schneller war. Bereits am Weg zurück zum kleinen Zylinder sah man die anderen unter der Basis hängen bevor sie auf den nächsten Schenkel (erneut nach Norden) loszogen. Unser Pulk splittete sich daraufhin erneut in zwei Gruppen (ich blieb bei Pepe Malecki und Honorin) – eine etwas westlicher als die andere. Im Nachhinein gesehen waren dann beide Linien beinahe gleich effizient, dennoch kamen uns die anderen schon 4km bevor wir den nördlichen Wendepunkt erreichten, wieder entgegen – also ein satter Rückstand.
Direkt an der Wende machten wir wieder gut Höhe und konnten dann mit einer richtig guten Linie wieder Zeit gutmachen (Honorin war dann auf und davon den anderen hinterher).
Ein letztes Mal aufdrehen über Zarzal bevor es in den Endanflug ging – erneut knapp hinter der ersten Gruppe, mit knapp 10 Minuten Rückstand auf Maxime, erreichte ich heute als erste Dame das Goal 😀
Somit Martin Petz Tagessieger, und provisorisch auch ich auf Platz 1 bei den Damen.
Ergebnisse werden sich aber noch einmal geringfügig ändern… mal wieder stimmt die Auswerteformel nicht so recht – statt 185 Leadingpoints sollten es maximal 162 sein – naja mal sehen was sich da dann noch ändert 😉
(Eli)


2022-02-01 Task 2
Heute startete der Tag mit zwei weiteren Halbausfällen im deutschen Team – vielleicht wars der Salat vielleicht aber auch das Leitungswasser… Gott sei Dank ist mein österreichischer Magen etwas resistenter 😉
Also erneut ein kleiner Hike zum Munter werden und dann starteten wir heute schon etwas früher: Start-Speed-Section öffnete schon um 11:45Uhr. Diesmal ging es zuerst ein Stück nach Süden zum Steinbruch, von dort übers Flache nach La Victoria, zurück nach Toro und dann an der Ridge entlang nach Norden mit Ziel in Viterbo. Bereits am Start warteten wir halb in, halb neben der Wolke bis das Fenster endlich aufging. Mit mehr oder weniger Gas ging es dann durch das Geblubber des Steinbruchs an die Wende und direkt zurück auf die Hügel vor Roldanillo. Mit etwas Rückstand ging es dann auch für mich ins Flache hinaus, wo ich die Wahl hatte zwischen der Gruppe weiter östlich, oder der etwas kleineren entlang der optimalen Route. Ich entschied mich für zweitere und konnte so wieder ein paar Plätze aufholen bevor wir über Toro wieder aufdrehten. Westlich vom “Krokodil” (Bergrücken hinter San Francisco) ging es in die höheren Berge hinein. Der Führungspulk zickzackte ein wenig zwischen den Thermiken hin und her, was den Piloten dahinter die Möglichkeit gab wieder ein bisschen aufzuschließen. Etwa 15km vor dem Ziel meinte man schon man könnte in den Endanflug gehen, aber eine Thermik zwischendurch mitzunehmen entschied sich doch als bessere Idee. Über Pepe drehte ich ein letztes Mal auf und bevor der gesamte 2. Pulk aufschloss, ging ich in den Endanflug. 10 Minuten hinter dem ersten erreichte ich dann ESS, irgendwo rund um Platz 30.
Die offiziellen Ergebnisse findet ihr unter https://airtribune.com/bwo2022/results
(Eli)






2022-01-31 – Task 1
6:30Uhr morgens, der erste Gedanke: “wer duscht denn da jetzt schon fast 1h lang?!”
War aber eher der Regen der die ganze Nacht Roldanillo und Umgebung unter Wasser gesetzt hat. Nichts desto trotz ging es um 8:00Uhr hinauf zum Startplatz (halb mit dem Bus, halb zu Fuß). Während wir auf die Ausrüstungen warteten, konnten wir der Wolkenbasis beim Steigen zusehen (Kolumbien ist ein Traum :D)
Um den einigermaßen guten Startwind zu nutzen, bin ich bereits sehr früh zur 90km Aufgabe gestartet. Gemeinsam mit Charles Cazaux wartete ich am Fuße der Hügel auf das Öffnen des Startgates – erst relativ spät wurde mir bewusst, dass die anderen 100 Piloten in den Bergen gefühlte 1000m höher unter der Wolke hängten xP
Egal – an der Ridge entlang konnten wir den Startnachteil schnell wieder gutmachen und zogen dann knapp hinter dem Hauptpulk über Toro zur nördlichen Wende. Von dort ging es über La Union (im Dauersteigen – daher auch die eine oder andere Luftraumverletzung) zurück nach Süden. Im Flachland gondelten wir von einer Thermik zur nächsten, auf den Fersen von Ferdi Vogel und Honorin Hamard. Fast unbemerkt bis zum Schluss blieb das polnische Team mit Michal Girlach, Klaudia Bulgakov und Mariusz Wisniowski die ihre eigene Spur durchs Flachland wählten.
Auf den letzten Kilometern verlor ich leider noch mal ein paar Plätze (dafür war ich 300m zu hoch im Ziel xD) – dennoch sehr zufrieden mit nur 7 Minuten Rückstand und Platz 40 heute 🙂
Gratulation an Hornorin Hamard (1.), Marco Busetta (2.), Michal Girlach und Klaudia Bulgakov auf Platz 3!
(Eli)



Offizieller Trainingstag
Mal wieder hatten wir es in der Früh gemütlich – motiviertes Zeugs zusammenpacken um 6:30Uhr, nur damit wir dann bis 9:00Uhr auf den Shuttel zum Startplatz warten konnten^^ Aber egal, entspannt ging es mit dem Bus nach oben (immer wieder faszinierend was für Fahrzeuge in Südamerika noch so auf den Straßen sind…) wo wir erstmal die niedrige Basis bewunderten. Aber Kolumbien ist anders: schlechte Thermik gibt es eigentlich nicht, selbst wenn am Startplatz noch die einen oder anderen Regentropfen zu spüren sind. Obwohl es zu Beginn noch recht zäh dahin ging, startete die Thermik mit Trainingstaskstart um 12:00Uhr auch mit an. So ging es im dreiviertel bis Vollgas nach Toro hinauf. Dort erwischte ich leider die Thermik nicht so gut und war somit eine halbe Thermik hinter dem Führungspulk (sprich ich kam unten in der Thermik an wenn die anderen sie oben wieder verließen). Im Flachland ging es auch erstaunlich gut und auf den Fersen von Pepe Malecki holten wir mit einer guten Linie wieder auf die ersten auf. Für die nächsten Tage sollte man sich merken: den Endanflug nicht unterschätzen! Der Gegenwind lässt es zum Schluss noch einmal spannend werden 😉
Bin mega zufrieden mit dem Flug von heute – ist doch was anderes plötzlich mit Philipp Haag, Ferdinand Vogel oder Maxime Pinot mithalten zu können (zumindest teilweise solang sie nicht nur am gasen sind) 😀
Das einzige was ich beim nächsten Mal anders machen werde: einen anderen Landeplatz auswählen^^ Kletten vom feinsten haben uns fast 1h lang geärgert bis wir sie wieder von den Gurtzeugen und Socken herunten hatten.
(Eli)





2. Trainingstag
Der Jetlag macht sich bemerkbar: heute waren wir alle schon um kurz nach 6 Uhr früh putzmunter und bereit wieder ein paar Kilometer abzufliegen. Nach dem Frühstück ging es auch gleich wieder an den Startplatz – heute sogar mit noch mehr Piloten als gestern…
Um dem Trubel und Startplatzchaos schnell zu entkommen ging es auch gleich mal in die Luft. Zuerst erneut ein Stück nach Norden wobei schnell klar wurde, dass es heute doch deutlich anspruchsvoller zu fliegen war. Mit knackigen 4-5m/s Bärten ging es an der Basis dahin, außer man folgte Ferdi Vogel der mal wieder die tiefere Linie wählte. Nach Toro drehten wir retour nach Süden zogen an Roldanillo vorbei und prügelten uns durch die “schönste Thermik” des Tages zurück an die Basis. Von dort einmal übers Flache hinaus, beinahe zwischenlanden sich aber doch irgendwie nach oben zurückkämpfen, durch 1000 Geier durchkurbeln und zurück nach Rolda. Selbst den Burggraben rund um unseren Landeplatz meisterten wir gekonnt – Teamwork makes it possible 😉
Heute erledigten wir zumindest die obligatorischen 100km 🙂
Morgen noch einmal freifliegen und für den ersten Wettkampf (British Open) einschreiben, dann geht es am Montag endlich mit dem racen los 😀
(Eli)



Anreise und Trainingstag 1
Meine Reise startete bereits am Mittwoch Abend mit der Zugfahrt nach Frankfurt – mit Ausnahme des eiskalten Münchner Bahnhofs, wo man sich coronabedingt noch nicht mal beim Mc Donalds aufwärmen durfte – problemlos bis zum Flughafen. Von dort ging es gemeinsam mit Philipp Haag und Jan-Philipp Rebhan weiter nach Bogota und von dort mit dem Inlandsflug nach Cali. Knapp 32h nach dem Start meiner Reise waren wir dann endlich in Roldanillo in unserer Unterkunft – Ortszeit 2Uhr früh.
Ein paar Stunden Schlaf und schon packten wir unsere Schirme für den ersten Flug. (Als kleinen Liebesbrief von der Sicherheitskontrolle fand ich beim Auspacken des Schirms eine Info, dass mein Packsack auf Drogen, Waffen und sonstige verbotene Dinge durchsucht wurde^^ Selbst wenn man die Ballast-Weste nicht am Körper trägt sieht sie wohl sehr verdächtig aus…)
Frühstück am Hauptplatz und dann ging es mit einem quietschgrünen Laster auch schon zum Startplatz Les Tanques. Erst noch in den Wolken sammelten sich zig Freiflieger in mehr oder weniger koordinierten Startvorbereitungen am Hang. Aber schon kurz darauf gab es Bodensicht und wir gingen ebenfalls in die Luft. Nach anfänglichem Kratzen (perfekt zum Schirmkennenlernen) wurde der Tag von Minute zu Minute besser und wir zogen der Ridge entlang nach Norden hinauf. Von Wolke zu Wolke ging es dann übers Flache hinaus zurück nach Zarzal und noch ein Stück weiter gegen Süden bevor wir umdrehten und nach Rolda zurückflogen. Bis zu 5m/s Thermik und zu Beginn so gut wie kein Wind machten das Fliegen zum Genuss pur.
Bei den letzten Metern retour machte sich aber der Pazifikwind bemerkbar (deshalb nur 99km statt 100 xD) – da dieser schnell an Stärke zunehmen kann landeten wir in La Pista (bei ca. 25kmh Wind).
Erster Eindruck von Roldanillo: Wahnsinnig tolles Fluggebiet mit unglaublich vielen Paragleitern (egal ob Comp, Freiflieger oder Flugschulgruppen)
Freu mich schon auf die nächsten Tage 😀
(Eli)







